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Camino Francés 2010 - Auf dem Jakobsweg durch Spanien

Mit den Inhalten auf den Seiten dieser Webseite möchte ich meine Erfahrungen mit der Spielsucht, und meinen persönlichen Weg der Genesung, an andere Betroffene weitergeben.

 

Siebzehn Jahre lang war ich gefangen und geknechtet in meiner Spiel- und Alkoholsucht. Am Ende stand ich vor einem nicht mehr überschaubaren Trümmerfeld. Ich zog eine Spur der Verwüstung und des Schreckens hinter mir her. 

Nach dem Erreichen meines persönlichen Tiefpunktes, dem Erkennen und der Einsicht meiner Machtlosigkeit dem Spielen und dem Alkohol gegenüber, habe ich im Jahre 1994 vorbehaltlos vor der Krankheit Spielsucht, meinem Alkoholismus und am Ende auch vor Gott und mir selbst kapituliert.

Bei den Treffen der Anonymen Spieler in Freiburg bin ich dann langsam zur Ruhe gekommen. Ich war nun nicht mehr auf mich alleine gestellt, sondern durfte in den Meetings meine Erfahrung, Kraft und Hoffnung mit anderen Gleichbetroffenen teilen - und mich mit ihnen gemeinsam auf meinen Weg der Genesung und des Heil-Werdens meines zerbrochenen Lebens begeben. Denn stärker als ich selbst, - das musste ich die Jahre davor bei meinen vielen Rückfällen schmerzvoll lernen - war, und ist, die Gruppe. 

Doch auch in den Gruppen der Anonymen Spieler gibt es Spielfreiheit nicht auf dem Rezeptblock. Die musste ich mir selbst erarbeiten. Hart erarbeiten. Denn vor mir lag eine Mammutaufgabe: "Die Abarbeitung des Trümmerfeldes meines Lebens, das ich in 17 Jahren als suchtkranker Spieler und Alkoholiker hinterlassen habe."

Jeder einzelne hatte auch hier, in den Gruppen der Anonymen Spieler, der eine mehr, der andere weniger, seine individuellen Schwierigkeiten, um seine Spielsucht wirklich dauerhaft zum Stillstand zu bringen. Die Schwierigkeit liegt nicht darin spielfrei zu werden, sondern es anhaltend und stabil zu bleiben.

 

Für mich funktioniert es im Zusammenschluss, mit der Gruppe, nun dauerhaft. Denn dort sind viele, die schon eine lange Zeit trocken und nüchtern unterwegs sind. Viele, die ihr Leben wieder zum Positiven hin verändert haben. Viele, die bereit dazu waren, auch mich auf meinem langen Genesungsweg in die Spielfreiheit zu begleiten.

Diese vermeintliche Ansammlung von schwachen, auf ihrem Weg durch die Sucht gescheiterten Menschen, entwickelt sich zu einer gemeinsamen Kraft, zu einer Macht, die weitaus größer und erhabener ist, als die Macht, die das Spielen über mich bekommen hatte, die mich so viele lange Jahre meines Lebens beherrscht und versklavt hatte. Und jede einzelne Spielerin, und jeder Spieler, weiß aus eigener schmerzvoller Erfahrung mit Bestimmtheit, von was ich hier spreche. 

 

Ich habe dazu auch mehrere Bücher geschrieben. Darin erzähle ich über mich, mein Leben, meine Suchterfahrungen als Spieler und Alkoholiker; über meinen nicht immer einfachen Weg der Genesung; und über mein nüchternes und trockenes Leben nach meinem letzten Spiel und letztem Schluck Alkohol. 

 

Heute führe ich ein suchtmittelfreies Leben. Ich weiß aber auch, dass ich das, was ich in meinem Leben in Gnade erfahren habe, nur für mich behalten und bewahren kann, wenn ich auch bereit dazu bin, es an andere weiterzugeben. - An die, die noch leiden.